Autor: Christine Haller

Die Verbildlichung einer Utopie | #Waltherskunstkritik

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Fotografie / Kunst

Der lippenstiftrote Mund des Jungens ist weit geöffnet. Seine Lippen scheinen fein nachgezeichnet von dem intensiven Rot, das aus der Nase über den Mund die untere Lippe hinabrinnt. Ein leichtes Lächeln umspielt die Mundwinkel; in seinem Ausdruck ein stummer Schrei. Das Blut ist in hellen Tönen über seinen gesamten Oberkörper, Arme und Hände verschmiert. Die Arme des Jungen sind an seinen hageren Körper gepresst, auf dem sich in leichten Erhebungen die Gänsehaut abzeichnet. Es dämmert […]

Der Traum im Film oder der Film als Traum? | #Walthersfilmanalyse

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Film / Kunst

Etliche Filme sind aufgrund ihrer Traummotive zu Klassikern avanciert. Populäre Beispiele hierfür sind Alfred Hitchcocks Spellbound (USA 1945), für welchen der surrealistische Künstler Salvador Dalí die Kulissen der Traumszene malte, Ingmar Bergmanns Smultronstället (SE 1957) oder Christopher Nolans Inception (USA/GB 2010), um ein aktuelleres Beispiel zu nennen. Fest steht, dass der Traum und seine Darstellungsmöglichkeiten Filmregisseure und Filmregisseurinnen schon immer faszinierte. So wird Hollywood auch heute noch als Traumfabrik bezeichnet. Der Zusammenhang von Film und […]

DIE DADA – ein erstes umfassendes Übersichtswerk zum weiblichen Dadaismus | #Walthersrezension

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Kunst / Literatur

Die Kulturwissenschaftlerin Ina Boesch, Herausgeberin von DIE DADA, hätte keinen besseren Zeitpunkt zur Veröffentlichung ihrer Publikation wählen können. Zum einen feiert Dada in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und zum anderen herrscht in der Kunstwelt seit einiger Zeit eine anhaltende Debatte zu den vergessenen Künstlerinnen der Moderne. So wurden im „Dada-Jahr“ bereits mehrere Ausstellungen speziell zu den Dadaistinnen initiiert, darunter die von Ina Boesch kuratierte Ausstellung Die Dada La Dada She Dada[1]. Auch zu den […]

Was ist Écriture automatique? | #Walthersfrage

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Kunst / Literatur

Bei den ersten Kunstwerken des Surrealismus handelte es sich um geschriebene Texte. Diese Texte waren Ergebnisse der Écriture automatique (dt. automatische Schreibweise), einer Technik, die den Automatismus in den künstlerischen Schaffensprozess seiner Begründer integrieren sollte. Diese waren die drei Freunde André Breton, Phillippe Soupault und Louis Aragon. Sie fanden sich zumeist in Bretons Atelier zu Séancen zusammen, während dieser sie diese neuen Techniken ausgiebig testeten. Unter Séancen sind in diesem Zusammenhang gemeinschaftliche Sitzungen zu verstehen, […]

Erinnerung als atmosphärisches Bildprogramm | #Walthersrezension

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Fotografie / Literatur

Als ich an einem Abend eine Folge titel thesen temperamente sah, wurde der Roman Die Fotografin – die vielen Leben der Amory Clay von William Boyd vorgestellt. William Boyd, der mir trotz seiner Berühmtheit zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war, hält mit ersichtlicher Freude Fotografien in die Kamera, die er auf dem Flohmarkt und im Internet ersteht. Die Fotografien werden als Boyds „Inspirationsquelle“ beschrieben – er benutzt sie also nicht nur zur Untermalung seines […]

Le gros orteil – Eine surrealistische Reise in die Welten des großen Zehs | #Waltherssplitter

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Kunst / Literatur

Der große Zeh. Ein wohl selten beachteter Teil des Körpers. Dennoch der Teil, der dem Menschen im Laufe der Evolution den aufrechten Gang ermöglichte! Wer Lust hat, sich auf eine literarische Reise des Nachdenkens über diesen Zeh zu begeben, ist mit Le gros orteil – Der große Zeh bestens bedient. Denn mit Georges Bataille lässt es sich wunderbar über das Wesen des großen Zehs sinnieren. Unterlegt ist der kurze Essay mit drei Fotografien – Nahaufnahmen […]